WELLEN

Lighthouse
Essen
2012

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Vorschlag für eine Lichtskulptur

Ökumenisches Zentrum ‚LIGHTHOUSE’ in Frohnhausen

(ehemals St. Mariä Geburt)

 

Das neue ökumenische Zentrum in Frohnhausen ist ein Ort der Begegnung und es Austausch von Menschen mit teilweise sehr unterschiedlichen sozialen Lebenswelten. Die Grundidee ist in diesem stellenweise schwierigen Stadtteil positiv miteinander umzugehen und die Situation des Einzelnen gemeinsam zu stärken. Die dort aufeinandertreffenden Energien haben an diesem Ort die Chance sich gegenseitig zu ergänzen und zu verstärken, sie können im ungünstigen Fall aber auch verpuffen.

 

Diese Situation erinnert an zwei Steine, die ins Wasser geworfen werden: kreisförmige Wellen gehen konzentrisch von der jeweiligen Mitte aus und überlagern sich je nach Gewicht der Steine mit unterschiedlicher Stärke. Je nach Amplitude und Rhythmus verstärken sich die Wellenberge oder löschen sich aus.

 

Der Entwurf für das Gemeindezentrums greift dieses allen Menschen aus Kindheitstagen bekannte Muster auf und übersetzt es in eine Lichtinstallation am freistehenden Glockenturm:

 

Die ornamentierte Schallöffung des Glockenhauses wir entsprechend der gegebenen architektonischen Situation mit 7 horizontalen und 7 vertikalen Lichtbalken versehen. Ähnlich einer Welle wandern die weissen Lichtbalken mittels synchronisierter Dimmkurven langsam von einer Seite der Schallöffnung zur gegenüberliegenden und wieder zurück. Da die horizontale und vertikale Welle sich mit allmählich verändernden Frequenzen hin und her bewegen, überlagern sich die Balken an immer anderen Stellen. Mal oszillieren sie zwischen den Ecken links oben und rechts unten, mal treffen sie sich in der Mitte, mal schneiden sie sich rechst oben und links unten. Es entseht ein faszinierendes Schauspiel mit einer sanften, unvorhersehbarer Dynamik, das den Passanten und Anwohner in seinen Bann zieht, ohne sich abzunutzen oder sich aufzudrängen.

 

Die Wellen außen an der Fassade des Glockenturms werden unterstützt von einer weiteren Lichtintervention innen in der Glockenstube: der Innenraum wird indirekt farbig stark illuminiert. An normalen Wochentagen mit einem blauen Licht, das die Wasserthematik aufnimmt. An besonderen Tagen und Feiertagen leuchtet der Innenraum in einem orangen Licht, das Lebensenergie symbolisiert. Zu den vollen Stunden beginnt das Licht ähnlich dem Doppelschlag eines Herzens zu pulsieren, um dann wieder auszuklingen und in das weiche Wellenspiel an der Außenseite überzugehen.

 

Der Entwurf stellt einen zurückhaltenden Eingriff in die vorhandene Bausubstanz dar. Obwohl ohne große skulpturale Geste ausgeführt, ist der Entwurf bereits tagsüber erlebbar. Am Abend und bei Nacht entsteht dann eine um eine Vielfaches gesteigerte Wirkung.

 

Der Entwurf kommt auch technisch mit sparsamen Mitteln aus und sollte sich mit einem überschaubaren Budget realisieren lassen. Um eine möglichst lange Lebensdauer, große Revisionsintervalle, sparsamen Energieverbrauch und leichte homogene Dimmbarkeit zu erzielen, bietet sich eine Umsetzung mit aktueller LED-Technik an.

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