PAARE

Straßen
Pankow
2010

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Der Wettbewerbsvorschlag besteht aus drei Teilen. Den Kern bilden sechs Paarun-gen aus insgesamt zwölf Lichtzeichen, die an signifikanten Orten an den wichtigsten Zufahrtsstrassen nach Alt-Pankow aufgestellt werden. Die Torwirkung der S-Bahn Brücke wird verstärkt durch zwei weitere Maßnahmen. Dem Ortsnamen ,Pankow’ auf beiden Seiten der Brücke und einer ‚Lichtschwelle’ im Zwischenraum der beiden Brückenteile.

 

Zwölf Lichtzeichen

 

Je zwei zeichenhafte Lichtstelen von 5-6m Gesamthöhe, die sowohl bei Tag als auch bei Nacht durch ihr Leuchten gleichermaßen gut wahrnehmbar sind, bilden eine dialogische Situation, die aktuelle wie vergangene Themen im Stadtleben von Pankow anspricht.

 

Sechs dieser, bereits von weitem sichtbaren, Zeichen bespielen den Stadtraum um die S-Bahn Brücke und den U-Bahn Zugang Pankow. Weitere sechs Stelen in der gleichen skulpturalen Ausführung sind am Oskar-Niemöller-Platz, Ossietzkyplatz und an der Pasewalker Straße mit entsprechender Fernwirkung positioniert.

 

Die ausgewählten Zeichen beziehen sich hauptsächlich auf die gegenwärtige gute Lebenssituation der Menschen in Pankow. Viele junge Familien ziehen in diesen prosperierenden Stadtteil von Berlin. Es wird aber auch an eine schwierige Vergan-genheit erinnert. Die zum Einsatz kommenden Zeichen weisen jedoch über eine rein regionale Bedeutung hinaus und sind somit auch für Durchreisende und nicht Eingeweihte interessant. Die Zeichenpaare werden nicht auf Grund der Namensgebung der Plätze zugeordnet, sondern vielmehr aus der urbanen Situation heraus.

 

Haus + Blume: Berliner Straße/U-Bahn Eingang

Hand + Hirn: Berliner Straße/Fahrradstellplatz

Brot + Rad: Berliner Straße/S-Bahn Eingang

Copyright + Baby: Ossietzky-Platz

Einkaufskorb + Denkblase: Pastor-Niemöller Platz

Herz + Welt: Pasewalker Straße

 

Zwei Ortsnamen

 

Als unterstützende Maßnahme zur Markierung der Ortsgrenze werden an der S-Bahn Brücke auf beiden Seiten ein schlichter, etwa 70-80cm hoher, nachts leuch-tender Schriftzug "PANKOW" an der Brüstung angebracht. Die Ausführung ist sowohl in LED, wie in Neontechnik denkbar.

 

Eine Lichtschwelle

 

Zusätzlich wird der 80cm breite Spalt zwischen den beiden Brückenteilen auf der Berliner bzw. Pankower Seite Tag und Nacht mit einer stark leuchtenden Licht-schwelle betont, die gleichzeitig den darunter querenden und stark frequentierten Fußgängerübergang beleuchtet. Die industriellen Langfeldleuchten sind mit Leucht-stoffröhren bestückt und werden aus der eingesparten Brückenbeleuchtung finan-ziert.

 

Weiße Lichtfarbe

 

Allen Elementen gemeinsam ist die weiße Lichtfarbe. Diese ist bewußt gewählt als Gegensatz zu der seit einiger Zeit inflationären Verwendung von stark farbenem Licht im Stadtraum, die durch die leichte Verfügbarkeit von farbigem LED-Licht und Leuchtstoffröhren möglich wurde. Das weiße Licht wird so zu einer zeitlos sublimen Lichtfarbe, die die wettbewerbsbedingt an verschiedenen Stellen in Pankow instal-lierten Kunstwerke miteinander verknüpft.

 

Robuste Gestaltung

 

Die einzelnen Zeichen von etwa 1.2 – 1.4m Durchmesser werden plastisch geformt und im Sandgussverfahren in Aluminium gegossen. In das Profil mit einem Quer-schnitt von etwa 100mm ist ein Kanal für die Beleuchtung eingearbeitet, die in Neon- oder LED-Technik ausgeführt werden kann.

 

Diese Art der Umsetzung erzeugt eine skulpturale Wirkung, grenzt die Kunstwerke gegen eine glatte Werbeästhetik ab und ist äußerst robust. Durch die innovative Integration der Beleuchtungstechnik ist auch die Lichtquelle sehr gut gegen Vanda-lismus geschützt.

 

Die Beleuchtung soll nicht nur der besseren Wahrnehmung der Kunstwerke in der Nacht dienen. Die abgegebene Lichtmenge soll auch die unmittelbare Umgebung des Aufstellungsortes beleuchten und damit die nächtliche Sicherheit und Attraktivität erhöhen.

 

Langlebige Technik

 

Die etwa 100kg schweren Lichtzeichen sind je nach Ort auf einem 4 bis 5m hohen Mast montiert und werden wir eine handelsübliche Straßenleuchte angeschlossen. Der genaue Aufstellungsort der Stelen wird in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und gemäß den anschlußtechnischen Voraussetzungen festgelegt.

 

Die Lebenserwartung von gut verarbeitetem Neon oder LED-Licht liegt bei etwa 50.000 Stunden. Das entspricht bei einer mittleren Einschaltdauer von 8h einer Lebensdauer von 17 Jahren, bei 6h täglicher Einschaltzeit einer Lebensdauer von 23 Jahren. Danach können die Neonröhren in einem einfachen handwerklichen Verfah-ren regeneriert werden, die LED-Technik müsste ausgetauscht werden.

 

Technik

 

Motivgröße: 1.2 bis 1.4 m

Material: Aluminiumguss

Gewicht: 100 kg

Mast: Edelstahl

Masthöhe: 4.0 bis 5.0 m

Lichtquelle: Neon oder LED

Lebensdauer: 50.000 h

bei 8h pro Tag: 17 Jahre

bei 6h pro Tag: 23 Jahre