NUCLEUS
Deutsche Schule
Madrid
2012
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WACHSEN und WERDEN
Das zentrale Thema der Schule ist "Wachsen und Werden". Das geistige und körperliche Wachstum von Kindern zu fördern und zu formen, steht im Mittelpunkt einer jeden Schule.
Die Deutsche Schule in Madrid kommt dieser Aufgabe in ganz besonderer Weise nach, denn sie bietet unter einem Dach drei Einrichtungen, die die Kinder auf ihrem Lebensweg vom Kindergartenalter über die Grundschulzeit bis zur Oberschule und damit bis zum Erwachsenenalter begleiten.
In charakteristischer Weise spiegelt sich dieser Prozess in der Architektur wider. Der geometrische - durch das Grundstück motivierte - Schulkomplex besteht aus mehreren Gebäuden, die sich, einem wachsenen Zellgefüge ähnlich, zu einer großen Einheit zusammenfügen.
Das Wachsen und Werden ist auch die Leitidee des hier vorgeschlagenen und die Architektur ergänzenden Entwurfs. Die drei vorgeschlagenen Kunstwerke interpretieren das Thema an drei verschiedenen Orten mit jeweils anderen Aspekten. Insgesamt kann die Abfolge der Lichtskulpturen selbst als eine Entwicklung, als ein Wachsen, als ein Gesetz des Lebendigen betrachtet werden.
FOYER / Spirale
Die frei schwebende, leuchtende Spirale ist ein unmittelbar verständliches archetypisches Symbol. Die Spirale steht für Entwicklung und Wachstum: ob physisch oder geistig, individuell oder kollektiv, ob auf den Kosmos oder die Evolution bezogen. Die 20 Elemente der Spirale im Foyer entsprechen den etwa 20 Lebensjahren, die ein Mensch bis zum Abschluss seiner Schulausbildung verbringt.
Die Spiralform wird durch die anwachsenden Längen seiner Elemente, die treppenartig aufeinander folgen, dynamisiert. Das leuchtende Objekt greift die Vieleckigkeit der Architektur auf und lädt sie emotional auf.
Durch ihre Schräglage setzt sich die Lichtspirale deutlich von der horizontalen Lamellenstruktur der Glasfassade ab und entwickelt so eine große Freiheit und skulpturale Kraft. Der Wirbel beginnt im Innern des Gebäudes und weist mit seinem letzten Glied nach draußen in die Welt.
AULA / Pentagon
Fünf- und sechseckige Formen finden sich sehr häufig in Zellverbänden. Die Architektur der DSM nutzt dieses Motiv als durchgehendes Prinzip in der Gebäudestruktur. Das hängende Pentagon stellt diesen Zellgedanken, der auch dem Grundriss der Aula zu Grunde liegt, als Solitär heraus.
Lichttechnisch können mit dem Pentagon Decke und Saal mit getrennten, dimmbaren Kreisen ausgeleuchtet werden. Damit hat der Nutzer die Möglichkeit, die Lichtstimmung in der Aula dem jeweiligen Anlass anzupassen.
MENSA / Polyeder
Die Ausgangsform für die Leuchten in der Mensa ist ein platonischer Körper, der Dodekaeder. Dieser Topos der europäischen Geistesgeschichte ist ein regelmäßiger Körper, der sich aus 12 gleichen Fünfecken zusammensetzt und in seiner dreidimensionalen Gestalt an eine einfache Zelle erinnert.
Die Leuchten setzen sich ebenfalls aus 12 Fünfecken zusammen, die in ihrer Form jedoch stark von einander abweichen und zu sehr individuellen und dynamischen Körpern führen, die an Knospen oder Samengehäuse erinnern. Die Formen nehmen so das übergreifende Thema des Keimens und des Wachsens auf, sie betonen aber die Individualität des Einzelnen, des Speziellen. Das Zurückgehen aller individuellen Körper auf die Urform des Dodekader verweist auf das universelle Prinzip der Einheit in der Vielfalt.
Die Leuchtkörper ersetzen die bisher angedachten Beleuchtung der Mensa durch Kugelleuchten. Sie können mit einem handelsüblichen Leuchtmittel nach Wahl des Architekten und Nutzers bestückt werden. Es kommen 3 Typen zu Einsatz, die je nach Größe unterschiedlich ausdifferenziert sind.
Typ S
Die kleinsten Leuchtkörper beleuchten die Esstische auf den beiden Emporen. Sie haben ein Höhe von etwa 60-80cm und setzten sich aus Fünfecken aus satiniertem Acrylglas zusammen. Insgesamt sind 16 Leuchten vorgesehen, die sich alle voneinander unterscheiden.
Typ M
Die mittlere Größe dient der Beleuchtung und Markierung der Wegeführung in der Mensa. Diese Leuchtkörper haben eine Höhe von etwa 150cm. Die Oberfläche des satinierten Acrylglases wird durch eine Gravur bereichert. 5 Leuchten sind für die Treppe und den Bereich der Essenausgabe geplant.
Typ L
Die drei größten Leuchtkörper markieren den Luftraum über den beiden wichtigsten Essbereichen. Die in der Größe beeindruckenden Körper haben eine Höhe von etwa 220cm und sind auch von Pausenhof gut zu sehen. Die Leuchten sind aus durch-brochenen Flächen zweischichtig ausgebildet und wirken dadurch visuell reich, sehr plastisch und gleichzeitig leicht.
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Spirale
Größe: Grundfläche ca. 5,5m x 4,2m, Höhe ca. 2,4m
Abwicklung: 20 Elemente, insgesamt 32,8 m
Gewicht: etwa 120kg
Material: Acrylglas, Edelstahl,
Befestigung: Abhängung mit Drahtseilen
Leuchtmittel: LED-Platinen
Lichtfarbe: nach Wunsch warmweiß, kaltweiß oder farbig
Leistung: 360 Watt, dimmbar
Lebensdauer: 20-30 Jahre
Wartung: wartungsfrei
Pentagon
Größe: Grundfläche ca. 8,4m x 3,9m, Höhe 0,3m
Profillänge: 22,7m
Gewicht: etwa 160 kg
Material: Acrylglas, Edelstahl, Aluminium
Befestigung: Abhängung mit Drahtseilen
Lichttechnik: Zwei getrennte, dimmbare Kreise für Decke und Saal
Leuchtmittel: nach Wunsch LED / HMI / T5, empfohlen LED
Polyeder
TypS: 16 Stück
Größe: Höhe ca. 60-80cm
Gewicht: etwa 6 kg
Typ M 5 Stück
Größe: Höhe ca. 150cm
Gewicht: etwa 30 kg
Typ L 3 Stück
Größe: Höhe ca. 220cm
Gewicht: etwa 50-60 kg
Material: Acrylglas, Edelstahl
Befestigung: Abhängung mit Drahtseilen
Leuchtmittel: LED