JOLLY HOLIDAY

Fliegende Monumente
Düsseldorf
2016

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Inspiration

 

"Jolly Holiday" ist ein Song aus dem berühmten Disney Film "Mary Poppins" von 1964 nach dem gleichnamigen Roman der australischen Schriftstellerin P.L.Travers aus dem Jahr 1934. Die Geschichte mit ihren vielen anarchischen Wendungen hat auch heute nicht an Faszination verloren. Mit dem Lied "Jolly Holiday" (dt.: "Was ein herrlicher Tag") wird im Film eine der schönsten Szenen markiert, bei der das Kindermädchen Mary und die beiden Kindern Jane und Michael in das Bild des Lebenskünstlers und Pflastermalers Bert springen und sich in einer idealtypischen Traumwelt vergnügen.

 

Idee

 

Das auf das Pflaster gemalte Bild ist das Tor zu einer alternativen Gegenwelt. Dies ist der Ausgangspunkt für mein "Fliegendes Monument". Im Gegensatz zum Film, wo nur ein kleines Bild zu sehen ist, soll der gesamte Worringer Platz in einem über mehrere Tage dauernden Prozess unter Mithilfe von Anwohnern, Passanten und natürlich Kindern mit einer Kreidemalerei bedeckt werden, so dass am Ende alle Platznutzer sich tatsächlich in einer Phantasiewelt bewegen . . . bis der große Regen kommt und das graue Plaster wieder zum Vorschein bringt.

 

Ein Motiv, das einen maximalen Kontrast zum urbanen Raum des Worringer Platzes darstellt, wäre die idealtypische Landschaft, die auch im Film zum Einsatz kommt: eine saftig grüne Wiese mit üppigen Blumen, in die sich die vorhandenen Bäume ganz selbstverständlich integrieren. Diese Inszenierung würde gleichzeitig das "Zitat" für die Besucher ablesbar machen. Aber auch andere Szenarien sind denkbar - hier ist die Phantasie der Beteiligten gefragt.

 

Das Projekt ist nicht nur vordergründig als Zivilisationskritik gemeint. Gemessen an Lebenssituationen in asiatischen Megacities ist der Worringer Platz ein schön organisierter und gut gestalteter Ort. Für mich als Urbanist ist er durchaus attraktiv, mit dem vielen Leben, das an und um ihn stattfindet. Das Konzept stellt vielmehr die Frage, was der Einzelne für ein erfülltes Leben braucht. Der Städter braucht Natur als Ausgleich zu Lärm und Hektik und der "Provinzler" sucht die Stadt als Gegenpol zu seinem beschaulichen Alltag. Oder wie Mary Poppins es den verwunderten Kindern gegenüber konstatiert: "Don't you know that erverybody's got a fairyland of their own."

 

Es lebe der Supercalifragilisticexpialigetismus!

 

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Daten

 

Bunte Malkreide

Viele Anwohner

Fläche ca. 300qm

 

Wettbewerb