KOPF & HAND

Handwerkskammer
Lüneburg
2015

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Kopf und Hand

 

"Handwerk" ist weit mehr als Etwas mit der Hand ins Werk zu setzen, auch wenn der Begriff dieses nahelegt!

 

Die Hand macht nur das, zu was der Kopf sie veranlasst. Genauso wie es ohne Übung keinen Meister gibt, so gibt es ohne Plan kein Werk. Aus dem Wechselspiel von Wissen und Planung, Fähigkeit und Fertigkeit lebt das Handwerk. So wurde die Welt, wie wir sie heute kennen, von Urzeiten her geformt.

 

Die Skulptur will den angehenden Gesellen und späteren Meistern die Macht des fundamentalen Wechselspiels von Kopf und Hand mit einem einprägsamen Zeichen begreifbar machen:

 

Der Hammer, als vermutlich geschichtlich ältestes Werkzeug, dient als Symbol für die Vielfalt von Technik und für handwerkliches Können. Der Stift, mit dem auch noch im digitalen Zeitalter Ideen festgehalten und vermittelt werden, ist ein Symbol für Wissen, Planung, Ingenieurskunst und nicht zuletzt für kaufmännische Kalkulation.

 

Beide Seiten - Kopf und Hand - sind in dem Kunstwerk untrennbar miteinander verschmolzen. Technik, Können und Kraft (Hammer) sind nichts ohne einen Plan - Ideen (Stift) sind nichts ohne die Möglichkeit und Fähigkeit zur Umsetzung.

 

Bezogen auf die Ausbildungssituation in Lüneburg können die Schüler in der Kombination von Stift und Werkzeug auch ein Bild für die in Handwerk und Industrie wegweisende duale Ausbildung in Schule und Betrieb erkennen.

 

Die Symbolkraft der Skulptur könnte auch bei der Prämierung der besten Jahresabsolventen der Schule genutzt werden. Hierbei könnte die Skulptur als Erinnerung in verkleinerter Form aus poliertem Messing überreicht werden. Die Anfertigung dieser Auszeichnungen könnte in der Grundlehre Metallverarbeitung von Schülern als praktische Übung selbst erbracht werden.

 

Technische Umsetzung

 

Hammerform:

Der Hammer ist das älteste Werkzeug, das ursprünglich auf den Faustkeil zurückgeht. Es gibt eine faszinierende Vielfalt an Hammerformen, die sich historisch je nach Gebrauchszweck oder Herkunftsland in vielen Varianten entwickelt haben. In Deutschland am weitesten verbreitet ist der "klassische" Schlosserhammer, wie er in der DIN 1041 aus dem Jahr 1927 festgehalten wurde. Diese Form dient als Vorlage für den Hammerkopf der Skulptur.

 

Konstruktion:

Um eine optimale Größe der Skulptur bei geringem Gewicht und guter Stabilität zu erreichen, wird das Objekt aus etwa 5mm starkem Aluminiumblech gefertigt. Bei der Herstellung kommen neueste Technologien wie Lasern, CNC-Fräsen und Präzisionskanten zum Einsatz - modernste maschinengestütze Techniken, wie sie auch im Werkstattgebäude unterrichtet werden. Die weitere Formgebung und der Zusammenbau erfordert für Treiben, Biegen, Schweißen und Polieren mit der dafür nötigen manuelle Geschicklichtkeit und Erfahrung weitere wichtige Handwerkstugenden.

 

Oberfläche:

Das Finish der Skulptur wird aus 24 Karat Plattgold ausgeführt. Die damit verbundene Wertigkeit symbolisiert Wirtschaftskraft und Handwerksstolz. Die Plattvergoldung erzeugt eine hohe Leuchtkraft mit großer Fernwirkung auch ohne künstliches Licht. Der Goldton nimmt das Gelb der Wandfarbe im Inneren des Gebäudes auf und bildet einen schönen und emotional aufgeladenen Kontrast zur technisch kühlen Farbgebung des Vorplatzes mit seinen grauen und metallischen Oberflächen. Die Blattvergoldung erfolgt auf traditionelle Weise in geduldiger Handarbeit und bildet so einen Gegenpol zur High-Tech-Produktion des Grundkörpers.

 

Aufhängung:

Die Skulptur hat ein Gesamtgewicht von ca. 200kg und wird an 4 Edelstahlseilen mittels Klemmen oder Bolzen von den zwei mittleren Stahlträgern der Unterkonstruktion des Vordach abgehängt, so dass pro Hängepunkt ca. 50 kg Last entstehen. Alle verwendeten Bauteile sind für hängende Lasten zugelassen.

 

 

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Daten

 

Länge: 6.25 m

Höhe: 3.00 m

Tiefe: 0.75 m

Gewicht: 200 kg

Oberfläche: 15 qm

Volumen: 2,4 cbm